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Dichtblütige Händelwurz

(Gymnadenia densiflora)

VII — VIII Home Feuchtwiesen, Flachmoore
40 — 80 cm indigen VU
Habitus
Synonym: Gymnadenia conopsea ssp. densiflora. Geophyt, coll-sa. Die schmallanzettlichen Laubblätter sind vorn spitz. Sie stehen eher schräg nach oben als ausgebreitet. Der Blütenstand ist sehr dichtblütig. Die Lippen sind deutlich breiter als lang, die nach unten gebogenen Sporne sind nur 1,5x so lang wie die Fruchtknoten, also deutlich kürzer als bei G. conopsea (Lit). Die vollkommen geschützte Art kommt in allen österreichischen Bundesländern außer Wien vor. Sie ist in der Böhmischen Masse vermutlich ausgestorben und im pannonischen Raum stark gefährdet (Lit). In Irland, woher die Aufnahmen stammen, ist sie nicht gefährdet (Lit). Weltweite Verbreitung und Gefährdung siehe Royal Botanic Gardens KEW.
 
Blütenstand
"G. densiflora ist zweifellos in erster Linie eine Moorwiesenpflanze, die in Kalkmooren, Kalkdünentälern und feuchteren Kalkmagerrasen vorkommt. Laut Foley & Clarke (2005) ist sie die häufigste Art in Irland,......." (Meekers, Tine et al: "Biological Flora of the British Isles: Gymnadenia conopsea s.l." Journal of Ecology, British Ecological Society, 2012.). Aufnahmen: 25.07.2017 feuchte Weide vor Island Roy

Wikipedia

Aus der Flora von Oberösterreich 1873

"299. G. conopsea. R. Br. (O. con. L . sp. Langspornige N.)
Knollen handförmig getheilt. Stengel 10"—2' hoch, beblättert, Blätter grasgrün, die unteren lineallanzettförmig, scheidig sich umfassend, die oberen klein, oft fast scheidenartig. Aehre walzlich; Deckblätter dreinervig, so lang als der Fruchtknoten oder länger, Perigone sehr klein, dunkel- bis bleichpurpurroth, seltner weiss. Zipfel stumpf, die 3 oberen helmartig zusammenschliessend, die 2 seitlichen abstehend oder zurückgebogen, Honiglippe dreilappig, Lappen ungetheilt, ziemlich gleichgestaltet, stumpf oder der mittlere spitz; Sporn fädlich, abwärtsgekrümmt, 1,5 oder 2 mal länger als der gedrehte Fruchtknoten. — Schwach nach Vanille riechend.
Juni — Juli


Aendert ab:

α densiflora. Stengel 1,5—2' hoch, Aehre 3—6" lang, dickwalzlich, reich- und gedrungenblüthig, Perigone sattpurpurroth oder bleichrosafarb. Sporn zweimal länger als der Fruchtknoten.

β albiflora. Stengel 5—10" höchstens 1' hoch, Aehre 1—1,5" lang, arm- und lockerblüthig. Perigone sammt Deckblättern und Fruchtknoten milchweiss. Sporn 1,5 mal länger als der Fruchtknoten.
Diese beiden Formen gehen ineinander über.

α Auf den meisten Bergwiesen der Mühlkreise über Gneiss und Granit. Ueber Traunalluvium in Wäldchen und Auwiesen der Haide. Ueber Wienersandstein und Kalk der Berg- und Voralpen bis zum Krummholz hinauf. Im ganzen Gebiete, meist heerdenweise.
ß Seltner auf torfigen Wiesen z. B. auf Wiesen am Lichtenberg, in Nähe der Giselawarte, auf der Schauerwaldwiese bei Kirchschlag vereinzelt unter Heerden der Form α , am, Gustermeyrberge bei Kremsmünster. Um Frankenburg, auf feuchten Wiesen zu Hinterburg bei Micheldorf (Schiedermayr)."

Aus: Duftschmid, J.: Die Flora von Oberösterreich, I. Band (Seite 242), Linz 1873, Verlag Ebenhöchsche Buchhandlung.
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 Letzte Bearbeitung 03.10.2025

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